
"Ich bin gescheitert."
Ich weiß nicht, wie oft dieser Satz oder eigentlich viel mehr das Gefühl darunter im letzten Jahr da war. Ich habe sehr viel damit gearbeitet und mühsam probiert das in mir zu verändern, was ich mir zuvor wohl angeeignet hatte.
"Ich bin gescheitert, weil ich wieder angestellt bin.
Ich bin gescheitert, weil mein Business nicht wie bei anderen 5, 6- oder 7stellig ist.
Trotz hoher Investitionen.
Trotz der „Leichtigkeit“ von der alle schreiben.
Ich bin gescheitert, weil ich nicht mehr völlig frei bin in der Termingestaltung, dem kreativen Fluss."
Diese Wertigkeit von Beruf und Berufung.
Dieses Ungleichgewicht von Anstellung und Selbstständigkeit.
Dieses Gefühl von Rückschritt und Klein werden durch die Anstellung.
Doch irgendwann kam der Moment in dem ich einfach müde war davon.
Müde war vom inneren Kampf mit mir selber, vom Denken und Vergleichen.
Ich war müde vom Widerstand.
Ich war vor allem müde davon an einem Bild festzuhalten, das mir gar nicht entspricht.
Und genau dort begann das Loslassen.
Nicht als plötzlicher Befreiungsschlag. Sondern als Bewegung in mir.
Als Bewegung des Loslassen von alten Vorstellungen, anderen Erwartungen und des Neuankommens in dem, was war.
Ein Stück nach dem anderen durfte gehen:
- Die Geschichten über Erfolg, die nicht meine waren.
- Die Erwartungen an mich selbst, mit denen ich mir enormen Druck aufgebaut habe.
- Das ständige höher, schneller, freier. Was auch immer das heißt.
Dieses Bild stand am Anfang dieses Prozesses.
Ein Bild, das nicht gefallen will.
Ein Bild, das nicht gefallen muss.
Ein Bild ,das atmet, sich ausdehnt, wandelt und mich an den Prozess des loslassen erinnert.
Und vielleicht erinnert es dich an deinen eigenen Weg. An deine Definition deines eigenen Weges.
Daran, dass du deine Vorstellungen von dir immer wieder neu loslassen und gestalten kannst.
Daran, dass das Leben aus dem permanenten Prozess des Loslassen und neu Entstehens besteht.
Kommentar schreiben