
Ich fühle, dass der Prozess meiner letzten Wochen ist die Entwicklung eines ganz neuen Lebensgefühls, eines ganz neuen „In mir seins“ und des mich Spürens, nämlich der „Selbstverantwortung in Sanftheit“.
Ich habe auf einer ganz neuen Ebene gelernt und erkannt, was es heißt Selbstverantwortung für mich zu übernehmen und sanft mit mir zu sein.
Klar für mich zu formulieren, was ich will und was ich nicht mehr will und dann auf das Leben zu antworten (und glaub mir, so viele meiner inneren Kinder haben aufgeschrien, so sehr geweint und wollten in dem bleiben, wie sie es kennen, doch auch da war Sanftheit und Liebe das, was sie beruhigt. Tag für Tag).
Ich habe über Jahre Verantwortung für andere übernommen, für alles mögliche- von meinen Geschwistern, meinen Eltern, Kindern in sämtlichen Betreuungsformen, Freundinnen, Partnern und Affären.
Wen ich dabei vergessen habe, immer wieder, war ich selber.
Oder es war eine Selbstverantwortung, die in Kontrolle und knallharter Disziplin ausartete (von strengen Essensplänen hin zu Morgenroutinen nach Plan und mich zum Sport zwingen- Selbstverantwortung, ja, aber zu welchem Preis?)
Und jetzt bildet sich das ganz neu in mir.
Mit einer noch nicht da gewesenen Sanftheit mir selbst gegenüber.
Sanft zu meinem Körper.
Sanft in meinen Gefühlen und inneren, verletzten Anteilen.
Sanft in meinen Gedanken.
Sanft vor allem von meiner Seele. (denn die kennt nichts anderes wie Sanftheit)
Ich erinnere mich
Ich erinnere mich an eine Zeit, wo ich mir so sehr eine nährende, viel nähere Beziehung zu meinen Eltern gewünscht habe.
Jetzt ist sie da.
Ich erinnere mich an eine Zeit, wo ich mir so sehr eine erfüllende Arbeit, die mir Freude bringt, gewünscht habe.
Jetzt ist sie da.
Ich erinnere mich an eine Zeit, wo ich mir tiefe Freundschaften gewünscht habe, in denen ich mich so gesehen fühle, wie ich bin. Jetzt sind sie da.
Ich erinnere mich an eine Zeit, in der ich mir so sehr gewünscht habe nach dem Rhythmus meines Körpers leben zu können.
Jetzt mache ich das.
Ich erinnere mich an eine Zeit, in der ich mir gewünscht habe, mit meiner Message, mit meinen Gedanken viele Menschen zu erreichen.
Jetzt mache ich das.
Ich erinnere mich an eine Zeit, in der ich mir so sehr gewünscht habe meinen Körper annehmen oder sogar lieben zu können. Jetzt mache ich das.
Ich erinnere mich an eine Zeit, in der ich mir wünschte, bestimmen zu können, wie viel Zeit ich alleine und wie viel mit anderen Menschen verbringen will. Und mit welchen Menschen.
Jetzt mache ich das.
Ich erinnere mich an eine Zeit, in der ich mir wünschte, dass ich meinen Tag so gestalten kann, wie ich es will.
Jetzt mache ich das.
Ich erinnere mich an eine Zeit, in der ich mir wünschte, innerlich frei zu sein und alles aus mir heraus zu schreiben, zu malen und zu tanzen, was da war.
Jetzt mache ich das.
Ich erinnere mich an eine Zeit, in der ich mir so sehr wünschte die Zeichen des Universums zu sehen, meine innere Stimme zu hören und in Leichtigkeit entscheiden zu können, was der nächste Schritt ist.
Jetzt habe ich das.
Ich erinnere mich an eine Zeit, in der ich mir wünschte, dass mein Kopf ruhig ist, ich die Probleme nicht immer so riesengroß machen würde, es einfach nur still sein kann in mir.
Jetzt lebe ich das.
Ich erinnere mich an eine Zeit, in der ich mir eine Sportart wünschte, die mir Freude macht.
Jetzt habe ich das.
Ich erinnere mich an eine Zeit, in der ich mir wünschte mich zu trauen mich so zu zeigen, wie ich bin. Im Kleinen wie im Großen. Ich. In allem.
Jetzt bin ich das.
Jetzt habe, bin und lebe ich all das.
Ich habe mir all das gewünscht und bekommen.
Eine größere Dankbarkeit und ErFÜLLung wie in den Tagen gerade habe ich noch nie gefühlt.
Mein Leben ist ein einziges Geschenk.
So wie ich mein Leben erschaffen habe, ist ein einziges Geschenk.
Alles, was in meinem Leben ist, ist ein Geschenk.
Danke.
Danke mir.
Danke dir.
Danke Leben.
Warum ich nicht mehr „ohne Wohnsitz“ sein will.
So viele von euch haben mich in den letzten Monaten dafür bewundert, dass ich den Schritt gewagt habe ohne Wohnsitz unterwegs zu sein. Ich weiß nicht, wie viele Nachrichten mich dazu erreicht haben.
Und ja, es ist ein geniales Gefühl zu reisen, neue Länder zu entdecken, neue Wohnungen zu erforschen und neue Menschen kennenzulernen.
Ich liebe das nach wie vor sehr und freue mich, wenn es wieder losgeht.
UND:
Es war eine Traumareinszenierung par excellance.
Nämlich mein Trauma nicht sicher in der Welt zu sein, nicht angebunden und völlig in der Luft zu sein (das mit meiner Geburt zu tun hat, aber darauf gehe ich jetzt nicht weiter ein, sonst kann ich gleich mein Buch schreiben).
Ich brauche Wurzeln, ich brauche Erdung, ich brauche einen Ort, an den ich zurückkommen kann. Immer wieder.
Ich brauche und mag verwurzelt sein, um fliegen zu können.
Ich mag geerdete Extase (mein Titel für 2023).
Deshalb (und durch andere Prozesse) war ich Ende Februar, Anfang März völlig neben mir, disreguliert und entwurzelt.
Und einfach unendlich dankbar am Ort zurückzukehren, den ich allzu gut kenne.
Das Dorf, in dem ich aufgewachsen bin.
Und da bin ich.
Immer noch.
Und es erfüllt mich mit so viel Dankbarkeit die Zeit mit meinen Eltern verbringen zu können, die Nähe zur Natur ganz neu schätzen zu lernen (ich kann mir momentan nicht mehr vorstellen wieder in einer Stadt zu wohnen, ich weiß nicht wie ich diese Reizüberflutung 12 Jahre lang gemeistert habe, echt nicht) und dem Zeit zu geben, was da IN mir passiert.
Zu vertrauen, dass der Zeitpunkt kommt, wann ich wieder losreise.
Zu vertrauen, dass der Ort meines neuen Wohnsitzes (weil, dass es hier nur übergangsmäßig ist, fühle ich total) zu mir kommt.
Zu vertrauen, dass auch das wieder einen tieferen Sinn hat, den ich noch erkennen werde (wie in allem bisher) und ich in jeder Phase meines Lebens geführt bin.
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